Aufgewachsen in relativer Unberührtheit und mit viel Zeit in der Natur durfte ich schon früh in die inneren Welten eintauchen und mich selbst in großer Eigenständigkeit erfahren. Heute blicke ich dankbar zurück auf diese Phase der Kindheit, in der meine Freude am Wissen und am Wesentlichen sich ausbilden durfte.
Nach dem ersten Studium wurde das Ego ausreichend genährt in verschiedensten Organisationen, viel lernen durfte ich über hedonistische Welten, systemische Interdependenzen und die Gestaltung von Beziehungen. Es folgte ein tiefes Eintauchen in die Welt des Denkens, des Forschens und „mehr wissen und verstehen wollen“, um mit immer mehr Wissen auch immer mehr zu erkennen, wie wenig unser menschlicher Verstand in der Lage ist zu begreifen, was die Welt im innersten zusammenhält. Ich weiß, dass ich nichts weiß, als tiefe Erkenntnis…
Die Mystik war schon immer mein Zuhause. Mit so manchem Schreibenden war tiefe Verbundenheit spürbar, auch über die Jahrhunderte hinweg, und das Gefühl, nicht verstanden zu werden und irgendwie anders zu sein, war seit Kindheit stets präsent in meinem Leben.
So hat mich der Weg von der Natur über das Ego, das Wissen und die Spiritualität auch den schamanischen Dimensionen nähergebracht. Den indigenen Welten, in denen ich viele Antworten gefunden habe, wieder Neues in mir entdecken durfte und die Wahrnehmung der Welt sich nochmals verändert hat.
Das Leben war immer fordernd, das Leichte und Einfache war nie meine Wahl und die Rebellin stets präsent. Raum um Raum durchschritt ich, begegnete zwei- und vierbeinigen Gefährten, die mir so manches Mal Orientierung gaben und den Blick für das Wesentliche schärften, die mich in Frage stellten, mich forderten und mich gütig in meinem Tempo Erfahrungen machen ließen. Stets begleitet von der kindlichen Freude, Neues zu erfahren und Wissen zu erlangen.
Das Herz hat so manche Narben erworben auf diesem Weg, hat gelernt zu fühlen, ist ‚feinfühliger‘ und durchlässiger geworden. Dankbar und demütig. Hat den Mut gefunden, sich selbst zu vertrauen.
Heute verstehe ich mich als Gefährtin, die den Raum des Bewusstseins und der Reflexion ermöglicht. Wir alle schreiten auf dem eigenen Lebensweg im eigenen Tempo voran, dürften Sackgassen wählen, Umwege gehen und manchmal die Orientierung verlieren.
Und wir alle streben nach Verbundenheit, nach einem Leben in Liebe und Frieden.
Vielleicht kann ich ein wenig beitragen durch mein Sein.